Michael Kühner - Ihr Schornsteinfegermeister
Fachmann für Brand- und Umweltschutz sowie Energieeinsparung
Erdgas gilt als saubere Energie. Nicht zuletzt der
verschwindend geringe Schwefelanteil sowie die im Gegensatz zu Heizöl
und Kohle geringeren CO²-Emissionen sprechen für diesen Brennstoff.
Weiterer Vorteil ist der Verzicht auf Brennstofflagerräume.
Wer
sich für Erdgas interessiert, sollte zuerst seinen Gasversorger kontaktieren. Hier
erhalten Sie Informationen über die Hausanschlußkosten und
Anschlußmöglichkeiten. Nicht überall sind Erdgasleitungen verlegt, so
dass evtl. auf Flüssiggas ausgewichen werden muss. Eine spätere Umrüstung von Flüssig- auf Erdgas ist problemlos möglich.
Was hat der Schornsteinfeger mit Erdgas zu tun? Eine
berechtigte Frage, denn ein Großteil der modernen Gasgeräte haben gar
keinen Schornstein mehr. Die Abgase werden über ein senkrechtes
Luft/Abgassystem über Dach geleitet. Ein richtiger Schornstein ist hier
gar nicht mehr notwendig.
Allerdings gibt es für die Führung der
Abgasleitung diverse baurechtliche Vorschriften, deren Einhaltung vom
Schornsteinfeger überwacht werden. Vor Installation eines Gasgerätes
setzt sich der Installateur mit dem Schornsteinfeger in Verbindung.
Dieser prüft, ob die geplante Anlage den technischen Regeln für
Gasinstallationen (TRGI), der Feuerungsverordnung (FeuVO) und den
brandschutztechnischen Vorschriften (LBO) entspricht und unterschreibt
nach eingehender Prüfung den vorgelegten Gasantrag. Der Gasantrag wird
i.d.R. zusammen mit dem Antrag für den Hausanschluß vom Installateur
beim Gasversorgungsunternehmen eingereicht.
Nach Inbetriebnahme der Feuerstätte wird die Einhaltung der o.g. Vorgaben vom Schornsteinfeger überprüft und bescheinigt. Gasgeräte werden anschließend, je nach Bauart und Nutzungsart, jährlich bzw. im Zweijahresrhythmus überprüft. Diese Abgaswegüberprüfungen dienen der Sicherheit des Betreibers der Feuerstätte und natürlich auch dem Umweltschutz und der Energieeinsparung. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Erdgas kommt, wie der Name schon sagt, aus der Erde.
In Deutschland besteht ein Erdgasverbundnetz, d.h. ähnlich wie beim
europäischen Stromverbund wird das Gas unter hohem Druck durch
Pipelines ins deutsche Netz eingespeist. Hauptlieferanten sind Norwegen
(21 %), Holland (16 %) und Russland (36 %). Von den etwa 100 Milliarden
m³ Erdgas, die pro Jahr in Deutschland verbraucht werden, stammen etwas
über 20 % aus heimischen Vorkommen.
Erdgas besteht zu
ca. 93% aus dem farb- und geruchlosen Methan (CH4), dem einfachsten
Kohlenwasserstoff, der in der Natur vorkommt. Dieses Methan befindet
sich in Gesteinsschichten oberhalb großer Rohölvorkommen. Es ist im
Laufe von Jahrmillionen durch den Gärungsprozess dieser organischen
Sedimentablagerungen entstanden.
Bevor Erdgas zu den Verbrauchern
gelangt, muss es aufbereitet werden. Bei seiner Förderung enthält
Erdgas Wasserdampf und je nach Vorkommen organisch gebundenen Schwefel
oder Schwefelwasserstoff. Vor der Einspeisung ins Netz müssen diese
Bestandteile entfernt werden - letztere könnten auf die
Stahltransportleitungen korrosiv wirken. Wasserdampf hingegen kann bei
bestimmten Drücken und Temperaturen - insbesondere bei der
Druckreduktion - zu Methanhydratbildung führen, kristalline Verbinden,
die Leitungsverstopfungen verursachen. Bei Erdgasvorkommen auf dem
Festland erfolgt die Aufbereitung in einem Schritt; bei
Offshore-Anlagen (mit Ausnahme der weltgrößten Förderinsel "Troll" vor
Norwegen) wird nur der Wasserdampf entfernt, während die Entfernung von
Schwefelanteilen an der Anlandestelle auf dem Festland erfolgt.
Das Erdgas hat im Bereich des Bohrkopfes einen Druck von bis zu 300 bar bei einer Temperatur von ca. 80° C.
Bevor das Erdgas zum Verbraucher gelangt, wird es
nochmals bearbeitet: Der Leitungsdruck wird über Druckregelstationen in
Abhängigkeit vom Leitungsquerschnitt und -länge weiter reduziert und
kommt beim Verbraucher nur noch mit sehr geringem Druck ins Haus.
Außerdem wird ein Geruchsstoff beigemischt, der das eigentlich
geruchsfreie Methan bereits in geringen Mengen deutlich verrät. Erdgas
ist etwas leichter als Luft. Im Gegensatz zu Flüssiggas (Propan/Butan)
verflüchtigt es sich, wenn es in Räumen mit offenen Fenstern oder im
Freien austritt.
Immer wieder kommt es zu Gasexplosionen in
Wohnhäusern. Die Presse läßt es sich nicht nehmen, Bilder von
zerstörten Häusern auf der Titelseite zu präsentieren.
Für die
Ursache der Explosion, die oft erst Tage später herausgefunden wird,
interessiert sich meist niemand mehr. Mit etwas Glück findet man einige
Tage später in einer Randspalte der Tageszeitung einen kleinen Hinweis
auf die Ursache des Unglücks.
Meistens hat grobe Fahrlässigkeit zur
Katastrophe geführt: Ein Bagger hebt vor dem Haus versehentlich die
Gasleitung an und reißt dabei die Leitung im Haus auseinander. Bei
neueren Hausanschlüssen kann das eigentlich nicht mehr passieren: Eine
Stahlklammer fixiert die Leitung im Mauerdurchbruch und verhindert
zuverlässig eine Beschädigung der hausinternen Gasinstallation.
Manchmal sind auch die Bewohner selbst die Verursacher: Nicht
fachgerechte Verlegung von Leitungen zum neuen Gasherd durch den
Heimwerker kann ebenso fatal sein wie die Manipulation von Gasuhr oder
Gasfeuerstätte.
Es ist zu vermuten, dass bundesweit erheblich mehr
Menschen durch Stromschläge zu Schaden kommen als durch Gasunfälle.
Allerdings verlaufen derartige Unfälle bei weitem nicht so spektakulär
und pressewirksam. Wer sich an die einschlägigen Vorschriften hält und
nicht selbst zum Schraubenschlüssel greift, hat mit Erdgas eine sehr
sichere Energiequelle im Haus.
Keine Panik! Erdgas riecht dank des beigemengten
Duftstoffes so intensiv, dass selbst kleinste Gasmengen wahrgenommen
werden. Schlägt Ihre Nase also Alarm, ist das noch kein Grund zur
Panik. Bleiben Sie ruhig und beachten Sie folgende Punkte:
1. Keine Flammen, keine Funken!
Also Zigaretten aus, kein Feuerzeug oder Streichhölzer benutzen. Auch
an elektrischen Geräten können Funken entstehen. Deshalb: Licht- und
Geräteschalter nicht mehr betätigen, keine Stecker aus der Steckdose
ziehen. Kein Telefon im Haus benutzen!
2. Fenster auf!
Frische Luft senkt die Gaskonzentration im Raum. Wenn möglich,
Kellerfenster von außen öffnen. Wichtig: Auf keinen Fall die
Dunstabzugshaube oder einen Ventilator benutzen - Funkenbildung!
3. Gashahn zu! Schließen Sie die Absperreinrichtungen der Gasleitung!
4. Mitbewohner warnen! Wichtig: Klopfen, nicht klingeln! Und verlassen Sie so schnell wie möglich das Haus!
5. Bereitschaftsdienst anrufen- von außerhalb des Hauses!
Ihr Gasversorgungsunternehmen ist rund um die Uhr für Sie erreichbar
und schnell zur Stelle. Dieser Sicherheitsservice kostet Sie keinen
Pfennig - auch wenn es "falscher Alarm" gewesen sein sollte.