Michael Kühner - Ihr Schornsteinfegermeister
Fachmann für Brand- und Umweltschutz sowie Energieeinsparung
Gas-Brennwertheizkessel ermöglichen eine bessere
Energieausnutzung als herkömmliche Gasheizkessel. Sie nutzen die
Kondensationswärme des im Abgas enthaltenen Wasserdampfes, indem sie
die Abgase weit herunterkühlen. Ermöglicht wird dies durch einen
relativ einfachen technischen Kniff: Brennwertgeräte arbeiten im
Gegenstromprinzip. Das bedeutet, dass der (kalte) Heizungsrücklauf
genau an der Stelle in das Gerät eintritt, wo die Abgase austreten. Die
Abgase müssen sich dort, von einem Ventilator angetrieben, durch enge
Kühlrippen zwängen, in denen sie ihre Restwärme weitgehend abgeben.
Besonders bei Erdgas
ist der Wasserdampfanteil im Abgas sehr hoch. Dies liegt an dessen
hohen Wasserstoffanteil (ca. 15 %). Während der Verbrennung reagiert
der Wasserstoff mit Luftsauerstoff zu Wasser. Pro m³ Erdgas werden ca.
1,6 Liter Wasser "produziert".
Dieses Wasser, zuerst aufgrund der
hohen Temperaturen noch dampfförmig, kondensiert an den "kalten"
Kesselwandungen des Brennwertkessels. Durch die Kondensation wird Wärme
an das Kesselwasser abgegeben und erhöht damit die Heizleistung des
Kessels.
Das Kondensat wird anschließend aufgefangen und in
die Kanalisation abgeleitet. Eine Neutralisation des Kondensats von
Gasbrennwertkesseln ist im häuslichen Bereich nicht erforderlich, da
eine ausreichende Vermischung mit häuslichen Abwässern stattfindet.
Übrigens: Die von der Industrie angepriesenen Wirkungsgrade von 106 % -108 % werden in der Praxis nur selten erreicht.
Außerdem sollte sich der Verbraucher darüber im
Klaren sein, dass Brennwertgeräte kein Geld drucken: Die Gasversorger
stellen ihren Kunden in der Gasabrechnung den oberen Heizwert von
Erdgas, also auch den theoretisch nutzbaren Wärmeinhalt des
Verbrennungswassers, in Rechnung (ca. 112 %).
Trotzdem: Da die
Brennstoffausnutzung moderner Brennwertgeräte im Vergleich zu
herkömmlichen Geräten um ca. 8 - 10 % höher ausfällt, ist die
Entscheidung für diese Technik eigentlich keine Frage